Vor den Toren Düsseldorfs

Rechenzentrum-Neubau soll 1000 Arbeitsplätze bieten

Kaarst (ABZ). – In Kaarst entsteht das neue Rechenzentrum der Finanzverwaltung (RZF) des Landes Nordrhein-Westfalen, das Gebäudeensemble bietet zentral alles unter einem Dach für rund 1000 Mitarbeiter.

Das neue Rechenzentrum im Gewerbegebiet "Digital Square" soll Platz für 1000 Mitarbeiter bieten. Foto: Kliemt

Das Zentrum im Gewerbegebiet "Digital Square" bietet attraktive Arbeitsbedingungen und ausreichend Flächen für Büro- und Besprechungsräume, Lager und Werkstätten, eine Druckerei und eine Kantine. Zudem ein Parkhaus mit 370 Pkw-Stellplätze sowie Außenparkbereich mit E-Ladeplätzen und auch noch 250 Fahrradstellplätze.

"Das neue Rechenzentrum wird das digitale Rückgrat unserer Finanzverwaltung. Wir schaffen mit dem topmodernen Neubau exzellente Arbeitsbedingungen für unsere IT-Profis. Das Rechenzentrum wird ein Leuchtturm für die digitale, bürgerfreundliche Steuerverwaltung der Zukunft ", sagt Dr. Marcus Optendrenk, Minister der Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen, anlässlich der Grundsteinlegung.

Drei Funktionsbereiche

Der Neubau soll im Rahmen ÖPP-Verfahren von der agn-Gruppe als Planungspartner der Landmarken AG und der Zech Bau als Baupartner realisiert werden. Mit der Erstellung der Baugrube und mit Kanalarbeiten wurde die Firma Gerhard Kliemt GmbH & Co. KG aus Hilden beauftragt. Der Entwurf für den Neubau auf dem rechteckigen Grundstück mit einer Fläche von 27.000 m² ist unterteilt in die drei Funktionsbereiche Verwaltung, Druckerei und Rechenzentrum. Die Verwaltung ist in drei ringartigen Gebäudeteilen untergebracht, die jeweils von unterschiedlich großen Innenhofbereichen umschlossen werden.

Für die Erstellung der Baugrube und die Kanalarbeiten zeichnet die Kliemt-Gruppe verantwortlich. Foto: Kliemt

Jedes Gebäude verfügt über drei Stockwerke mit Büro- und Funktionsräumen. Die öffentlichen Räume wie die Kantine, Besprechungs- und Schulungsbereiche sind direkt über das Foyer an Haupteingang zugänglich. Die Druckerei wurde als eigenständige, eingeschossige Halle an den nordöstlichen Teil direkt an den Gebäudekomplex angegliedert. Aufgrund der besonderen Anforderungen an die Raumhöhe und die Sicherheit wurde das Rechenzentrum als freistehendes Gebäude im südwestlichen Grundstückbereich positioniert.

Der Start für die Erdarbeiten der Firma Gerhard Kliemt war im Juni 2023 nach einem Bombenfund und einer Kampfmittelsondierung, wie das Unternehmen berichtet. "Die Beauftragung erfolgt über die Zech Bau SE Niederlassung in Köln. Für die Baugrube war der Aushub von 45.000 m³ Erdreich erforderlich. Das war eine technisch, logistisch und zeitlich anspruchsvolle Aufgabe", erläutert der verantwortliche Oberbauleiter Simon Malyszek.

Eng getakteter Zeitplan

Eine besondere Herausforderung war der eng getaktete Zeitplan für die Bauabschnitte. Unterteilt in Untergeschoss und Erdgeschoss mit jeweils acht bis elf Bauteile. Die Auffüllung der Arbeitsräume erfolgte über das ursprüngliche Aushubniveau und konnte nur durch die Anlieferung von etwa 10.000 t Material bewerkstelligt werden. "Die zeitgleiche Entsorgungen, Aushub der Baugruben und Fundamente, Kanalarbeiten sowie Verfüllungen machten das Gewerk Erdarbeiten zu einer anspruchsvollen Aufgabe, die wir fach- und termingerecht erbracht haben", berichtet Simon Malyszek weiter.

"Neben unseren Eigenleistungen haben wir auch Leistungen von zahlreichen Nachunternehmen logistisch, technisch und zeitlich koordiniert. Mit klaren Vorteilen für alle Auftraggeber, die in Zukunft immer bedeutender wird: Komplexe Baugruben schlüsselfertig aus einer Hand. Die Steuerung und die exakte zeitliche Abstimmung werden auf den Baustellen immer stärker zum Wettbewerb-, Kosten- und Zeitfaktor", sagt Gerd Kliemt, Geschäftsführer der Kliemt-Gruppe. Auf diese Stärken und Kompetenzen kann das Familienunternehmen, das in diesem Jahr sein 100-jähriges Firmenjubiläum gefeiert hat, laut eigener Aussage mit seinen erfahrenen Mitarbeitern jederzeit bauen.