Neues webbasiertes Assistenzsystem

Hände frei zur Problemlösung

Ilsfeld (ABZ). – Wenn plötzlich mitten im Einsatz die Steuerungselektronik des Turmdrehkrans streikt, die Bremse ausfällt oder Probleme beim Umscheren auftritt, dann ist schnelle und unkomplizierte Hilfe gefragt. Wolffkrans Antwort darauf heißt WOLFF Assist, das digitale Fernwartungssystem – sprachgesteuert und freihändig via Datenbrille.

Die Hände frei, für das, was wichtig ist, verspricht der Hersteller. Die Smart Glasses werden am Kopf getragen, die Steuerung von WOLFF Assist erfolgt per Sprachbefehl. Foto: Wolffkran

Erstmals 2022 auf der bauma vorgestellt, ist das Remote-Assistenz-Tool ab sofort flächendeckend beim WOLFF-Servicetechnikpersonal im Einsatz und auch für Miet- und Kaufkunden steht es laut Hersteller bereit.

"Sicherlich lässt sich auch mit einem Videoanruf so manches Problem schnell und einfach lösen", sagt Achim Spillmann, Leiter After- Sales-Service bei der Wolffkran GmbH. "Doch WOLFF Assist ist mehr als ein gewöhnliches Kommunikationsmittel mit Videofunktion. Es ist ein smartes Service-Tool, das speziell für die Bedürfnisse auf der Baustelle und auf dem Kran entwickelt wurde", betont er.

Herzstück von WOLFF Assist sind die Smart Glasses. Die Datenbrille – ausgestattet mit Kamera, Mikrofon und Monitor – wird auf den Kopf gesetzt oder am Helm befestigt, sodass die Person am Kran die Hände frei hat. Ein großer Vorteil hinsichtlich Sicherheit und Flexibilität, so der Hersteller. Die Brille übertrage das Blickfeld des Technikers auf der Baustelle in Echtzeit zu einem Serviceexperten. Dieser sehe entsprechend das, was der Techniker am Kran sieht, und könne ihn gezielt bei der Fehlerbehebung unterstützen – entweder verbal, per Chat oder auch mittels Screensharing mit Markierungsfunktion.

Sprachsteuerung in unterschiedlichen Sprachen

Besonders praktisch ist dem Unternehmen zufolge für die Person auf dem Kran: WOLFF Assist bietet Sprachsteuerung in einer Vielzahl von Sprachen. Hat man einmalig mittels Smartphone eine Internetverbindung hergestellt und die Datenbrille im Netzwerk registriert, könne der Nutzer mit wenigen Sprachbefehlen einen bereitstehenden Serviceexperten live und 24/7 zu der Situation auf dem Kran dazu schalten.

"Dabei ist die Anwendung in der Lage gesprochenes und geschriebenes Wort simultan in zahlreiche Sprachen zu übersetzen. Das ist besonders für internationale Einsätze interessant und trägt auch der großen Bandbreite an Nationalitäten auf den Baustellen Rechnung", erläutert Spillmann und weiter: "Natürlich können sich mit dem Remote-Tool auch Servicetechniker untereinander vernetzen und gegenseitig Hilfestellung leisten, um schneller zu einer Lösung zu kommen."

Die entstandenen Bilder und Videos der Gespräche lassen sich auf Wunsch speichern und erneut abrufen. Da es sich bei WOLFF Assist um eine Webanwendung handelt, ist keine spezielle Software erforderlich.

Servicekosten gesenkt

Die Vorteile von WOLFF Assist liegen laut Hersteller auf der Hand: Die durchschnittliche Zeit bis zur Reparatur soll um bis zu 70 % verkürzt, die Servicekosten um bis zu 50 % pro Jahr gesenkt werden. Dazu komme die Einsparung von CO2-Emmisionen durch weniger Reisetätigkeiten und eine höhere Verfügbarkeit der Krane durch schnellere Instandsetzung. Darüber hinaus kann WOLFF Assist auch als Trainingstool für Kranpersonal oder Techniker Anwendung finden.

WOLFF Assist wird nicht nur intern flächendeckend eingesetzt, alle Wolffkran-Kunden und -anwender haben laut Unternehmen die Möglichkeit die Smart Glasses zu erwerben und WOLFF Assist mit Jahreslizenz zu verwenden. Eine Datenbrille könne von mehreren registrierten Personen genutzt werden. Zudem ist eine Anwendung von WOLFF Assist auch ohne Datenbrille via Tablet, Smartphone oder Laptop möglich. Als Weiterentwicklung der Anwendung sind zahlreiche weitere Features geplant. Aktuell arbeite das Wolffkran-Team beispielsweise an einem kranspezifischen, technischen Wörterbuch, dass die Übersetzungssoftware bereichern soll.