Deutsche Ziegelindustrie präsentiert aktuelle Ökobilanzen

Emissionen um 20 Prozent reduziert

Laut Dr. Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie e. V. (BVZi), hat die Branche ihren Energieverbrauch seit 1990 halbiert und ihre CO2-Emissionen um 40 Prozent reduziert. Bis 2045 will die Ziegelindustrie klimaneutral produzieren. Foto: BVZi

"Die erfreulichen Ergebnisse zeigen, dass wir auf dem in unserer Roadmap aufgezeigten Weg zur Klimaneutralität gut vorankommen und wichtige Etappenziele erreicht haben", so Dr. Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie.

Dass die CO2-Emissionen in der Produktion um etwa ein Fünftel gesenkt werden konnten, liege an erheblichen Effizienzsteigerungen im Produktionsprozess und dem steigenden Anteil erneuerbarer Energien. So werde die Energie für den Ziegeltrockner zum Beispiel zum größten Teil aus der Abwärme des Tunnelofens und über Wärmetauscher gewonnen. Nahezu alle Hersteller haben inzwischen ein Energiemanagementsystem gemäß DIN EN ISO 50001 oder vergleichbare Lösungen etabliert, die den Energiebedarf kontinuierlich überprüfen und weitere Einsparpotenziale aufzeigen. Durch einen Umstieg auf erneuerbare Energieträger, die Entkopplung des Ofen-Trockner-Verbundes sowie die Elektrifizierung des weiteren Herstellungsprozesses mit grünem Strom soll die Ziegelproduktion bis 2045 komplett klimaneutral erfolgen.

Mit einer Recyclingquote von 94 Prozent zählen Ziegel bereits heute zu den nachhaltigsten Baustoffen, heißt es weiter. So werden bei der Herstellung sämtliche Schnittreste und aussortierte Materialteile wieder in den Produktionsprozess integriert. Nach einer Lebensdauer der Gebäude von 150 Jahren und mehr lässt sich sortenreiner Ziegelbruch relativ einfach wieder in die Wertschöpfungskette zurückführen. Das wird schon heute praktiziert, etwa für Tennismehl oder Substrat für die Dachbegrünung.

Die Deklaration der Hintermauerziegel erfolgte nach der neuen Norm (EN 15804+A2), die neben der Herstellungsphase auch die Module C (Rückbau) und D (Gutschriften) berücksichtigt. Betrachtet wurden die Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus von 150 Jahren. Ebenso wurden EPDs nach der alten Norm erstellt, um den Übergang zwischen den beiden Normen zu gewährleisten. Mit der Erstellung von Umweltproduktdeklarationen unterstütze die Ziegelbranche Architekten, Ingenieure und Bauherren bei der Planung nachhaltiger Gebäude. Auf dieser Grundlage könnten verschiedene Bauweisen bereits in der Planungsphase hinsichtlich ihrer ökologischen Qualität verglichen werden. EPDs liefern wichtige Informationen für die Beurteilung der ökologischen Gebäudequalität und sind damit wichtige Eckpfeiler bei der Nachhaltigkeitszertifizierung.