Neue Studie
Digitalisierung in der Bauindustrie stockt
Sechs von zehn Unternehmen geben demnach an, dass sie die aktuelle Weltlage deutlich zu spüren bekommen. Dazu komme, dass während es in Sachen Nachhaltigkeit voran gehe, die Digitalisierung in der Branche weiter stocke. "2022 war ein schwieriges Jahr für die Bauindustrie. Während die Branche anfangs relativ gut durch die Corona-Pandemie kam, treffen die Auswirkungen der geopolitischen Lage die Firmen nun mit voller Wucht", kommentiert Rebekka Berbner, Partnerin bei PwC Deutschland im Bereich Capital Projects & Infrastructure. Dabei belasten die Befragten insbesondere volatile Preisentwicklungen (92 Prozent) und Probleme in der Lieferkette (91 Prozent), aber auch die Verfügbarkeit von Rohstoffen (88 Prozent) und der zunehmende Kostendruck (87 Prozent) machen der Branche zu schaffen. Mehr als jedes zweite Bauunternehmen berichtet zudem, dass Projekte wegfallen (55 Prozent) und Umsätze einbrechen (53 Prozent).
Die Mehrheit der Unternehmen sieht in Folge der aktuellen Lage große Veränderungen auf die Branche zukommen: 65 Prozent wollen mittelfristig neue Geschäftsfelder entwickeln, 57 Prozent planen eine Neuausrichtung ihres Unternehmens und 49 Prozent wollen das Lieferantenportfolio umstrukturieren. Nach Angaben des Beratungsunternehmens wurden für die Studie in Deutschland 100 Bauunternehmen, Planer und Projektsteuerer im Herbst 2022 befragt. Ein wichtiger Mosaikstein, um in Krisenzeiten erfolgreich zu bleiben, ist demnach die Digitalisierung. Aber gerade in diesem Bereich zeigt die Studie keine Fortschritte: Zwar attestiert jeder zweite Befragte dem eigenen Unternehmen einen hohen Digitalisierungsgrad. Diese Zahl stagniert jedoch im Vergleich zum Vorjahr. Auch die digitale Baustelle wird noch einige Zeit auf sich warten lassen: Sechs von zehn Befragten sehen bei der Digitalisierung ihrer operativen Prozesse und der Anwendung digitaler Lösungen deutlichen Nachholbedarf.