Der Sprung ins "Internet of Things"

So gelingt die Digitalisierung

Die vierte industrielle Revolution ist in vollem Gange – auch am Bau. Für die Branche bedeutet der damit einhergehende technologische Fortschritt, dass neue, intelligentere, sicherere und bessere Wege für die Planung, den Bau und den Betrieb von Einrichtungen verfügbar sind.Foto: Oracle Construction

Herts/Großbritannien. – Das "Internet of Things" (IoT) ist heute allgegenwärtig und auch aus dem Arbeitsalltag der Baubranche nicht mehr wegzudenken. Die Vorteile der Vernetzung digitaler Daten und Prozesse: Arbeitsabläufe lassen sich leichter organisieren, Informationen transparenter aufbereiten und Projektbeteiligte besser verbinden. Aber was bedeutet IoT konkret für das Bau- und Immobilienmanagement? Welche Effizienzsteigerungen und weiteren Vorteile können Unternehmer des Baugewerbes von der Digitalisierung erwarten?

Die vierte industrielle Revolution ist in vollem Gange und markiert einen entscheidenden Meilenstein. In den vergangenen Jahren hat sich die Definition der Industrie 4.0 etwas geändert, doch grundsätzlich ist die intelligente Verbindung von Geräten gemeint, die Daten erzeugen.

Ziel ist, diese Daten verfügbar zu machen und in Verbindung zueinander zu setzen, um Rückschlüsse aus übergeordneten Zusammenhängen zu ziehen. Für die Baubranche bedeutet der damit einhergehende technologische Fortschritt, dass neue, intelligentere, sicherere und bessere Wege für die Planung, den Bau und den Betrieb von Einrichtungen verfügbar sind.

Miteinander kommunizierende Geräte machen Gebäude und Anlagen "intelligent". Hierfür müssen die Systeme jedoch mit dem Internet verbunden sein. Der Mehrwert: Arbeiten Anlagen nicht mit voller Leistung oder kommt es zu Ausfällen, erhalten die Verantwortlichen automatisch Benachrichtigungen über den Status quo. Störungsfälle lassen sich so minimieren und Betriebsausgaben senken. Dennoch ist es schwierig, direkte und unmittelbare Kosteneinsparungen der Kommunikation via Internet zuzuschreiben. Quantifizierbare Aspekte, die für eine geschäftliche Rechtfertigung von Investitionen in IoT-Geräte in Betracht kommen, sind beispielsweise Risikovermeidung und -reduzierung, verringerte Ausfallzeiten und Unterbrechungen.

Ein weiterer Grund, warum die Baubranche IoT-Geräte immer noch skeptisch betrachtet, liegt darin begründet, dass sie derzeit eine konstant wachsende Anzahl an Daten verzeichnet. Diese zu verwalten und geschäftsrelevante Rückschlüsse aus den gewonnenen Daten zu ziehen, stellt jedoch nach wie vor eine Herausforderung dar. Dies liegt daran, dass die Baubranche teilweise nicht weiß, wie die Interpretation der Daten helfen kann, Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen zu unterstützen sowie Sicherheitsvorfälle und -risiken zu reduzieren. Umso wichtiger ist es, sich das Potenzial durch die Einführung von IoT-Technologien bewusst zu machen – insbesondere in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz und Machine Learning.

Die Kombination zusammenhängender Datensätze verbessert den Einblick in die Leistung von Anlagen erheblich. Beispielsweise kann die Verbindung von HLK-Leistungsdaten mit Wettermustern und Informationen über die Belegung von Räumen hilfreiche Erkenntnisse darüber liefern, wie sich HLK-Anlagen unter bestimmten Umständen verhalten. Vorstellbar ist auch eine Einrichtung, die "lernt", die Arbeitsmuster ihrer Bewohner zu erkennen und automatisch auswertet, wie sich die Arbeitszeiten im Laufe des Geschäftsjahres verändern. Darüber hinaus kann Technologie, die auf analytischen Erkenntnissen aus künstlicher Intelligenz oder maschinellem Lernen basiert, lernfähige Anlagen und Systeme so weit unterstützen, dass sie im Falle von Veränderungen bestimmter Parameter "automatisch" Präventivmaßnahmen ergreifen.

Um das zu ermöglichen, muss die Baubranche jedoch die zentralen Herausforderungen lösen, die die Digitalisierung des Baugewerbes hemmen:

  • Viele IoT-Geräte müssen hinsichtlich Funktionalität und Konnektivität noch reifen, damit sie nützliche Erkenntnisse liefern und sich plattform- sowie systemübergreifend nutzen lassen.
  • Anwender der Technik müssen in die Digitalisierungsbestrebungen einbezogen werden, um das volle Potenzial des IoT nutzbar zu machen.
  • Bestehende Prozesse müssen modifiziert und mit Blick auf ihre Zweckmäßigkeit und Funktionalität neu aufgesetzt werden.

Konnektivität, Funktionalität und Verfügbarkeit von IoT-Geräten werden in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Die Baubranche muss daher den Sprung ins "Internet of Things" wagen und IoT-Geräte bereits jetzt einsetzen. Wichtig ist, die vorhandenen Daten zu sammeln und zu strukturieren, damit eine künstliche Intelligenz sie zum Lernen nutzen kann. Um von den technologischen Vorteilen zu profitieren, ist es zudem entscheidend, dass notwendige Veränderungen angegangen und Verfahrensweisen in Bezug auf ihren Nutzen und ihre Anwendbarkeit hinterfragt werden. Bei richtigem Einsatz versetzt das Internet of Things Unternehmen in die Lage, nicht nur die Produktivität und ihre Sicherheitsaufzeichnungen zu verbessern. Auch die Zufriedenheit von Anwendern, Mitarbeitern und Kunden lässt sich so steigern, dass sie die aktuellen Leistungsstandards übertreffen und die Art und Weise verändern, wie das Geschäft betrieben wird.

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