Stuttgart 21-Kelchstützen

Schalung und Bewehrung mit BIM koordiniert

Bewehrung eines Kelchstützenfußes des neuen Stuttgarter Tiefbahnhofs.Foto: Ed. Züblin/Achim Birnbaum

Stuttgart (ABZ). – Sie bilden den Blickfang für die neue Bahnhofshalle des Großprojekts Stuttgart 21: die Kelchstützen. Nicht allein wegen ihrer komplexen Geometrie, sondern auch wegen des Aufwandes zur Herstellung der maßgefertigten Schalung und Bewehrung stellen sie eine enorme bautechnische Herausforderung für die Ed. Züblin dar, die das Projekt im Auftrag der Deutschen Bahn AG realisiert. Um den Einbau von Bewehrung und Schalung im Bewehrungsmodell zu koordinieren, entschied sich das Bauunternehmen für die cloud-basierte BIM-Plattform Allplan Bimplus. "So etwas wurde noch nie gebaut", sagt Züblin-Projektleiter Ottmar Bögel. Seit Oktober 2018 steht die erste der insgesamt 28 monumentalen, rd. 12 m hohen Kelchstützen, die sich einmal als tragende Elemente zum Dach der künftigen Bahnhofshalle vereinen werden – jede für sich ein Kunstwerk aus Beton. Erst kürzlich wurde die zweite Kelchstütze vollendet, ab Mitte des Jahres sollen stets drei Kelche parallel zueinander gebaut werden. Bis Ende 2022 soll die einzigartige Konstruktion vollendet sein.

Aufgrund der besonderen Geometrie des Schalendachs bildet die Verlegung der komplexen und dichten Bewehrung eine große Herausforderung für die Ingenieure von Züblin. Die komplizierte Geometrie spiegelt sich für jede Kelchstütze in rd. 11 000 unterschiedlichen, teils dreidimensional gekrümmten Stabformen wider, darunter viele Unikate. Der Stahl dafür wird in einer eigens für das Projekt eingerichteten Biegerei überwiegend per Schnittstelle zwischen Biegemaschine und Bewehrungsmodell gebogen und durch eine maßstäbliche Laserprojektion kontrolliert.

"Über die offene BIM-Plattform Allplan Bimplus kann der Einbau der Bewehrung und Schalung im Bewehrungsmodell effektiv koordiniert werden. Für jeden Kelch sind ca. 450 Pläne nötig, um die anspruchsvolle Bewehrungsführung abzubilden", sagt Bögel. Mit Allplan Bimplus arbeiten die verschiedenen Planungsteams an einem BIM-Modell und können so Informationen, Dokumente und Aufgaben effizient managen. Im Falle der Kelchstützen kommt das 3D-Modell über einen Großbildschirm im Container und als mobile Tablet-Lösung direkt auf der Baustelle zum Einsatz, um den Einbau zu unterstützen.

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