Geländeparameter fließen in Schildsteuerung ein

Telfs/Österreich (ABZ). – Seit März 2020 können Erdbewegungskunden zwischen zwei Liebherr-Planierraupenmodellen der neuesten Generation 8 wählen: der Liebherr PR 726 G8 in der 20- und der Liebherr PR 736 G8 in der 25-Tonnen-Klasse. Der Fokus der Entwicklung habe auf sehr gutem Planierverhalten und hohem Fahrerkomfort gelegen, erläutert der Hersteller. Durch die serienmäßigen Fahrerassistenzsysteme von Liebherr, das schallentkoppelnde Kabinendesign und erhöhte Schildkapazitäten seien die Liebherr PR 726 G8 und PR 736 G8 besonders gut für millimetergenaues Feinplanieren geeignet sowie für Einsätze, bei denen hohe Schubleistung erforderlich sei.

Der von den Vorgängergenerationen übernommene hydrostatische Fahrantrieb mit ECO-Modus könne präzise gesteuert werden. Auch die langen Laufwerke mit guter Verteilung der Laufrollen und der tiefe Maschinenschwerpunkt würden das Planieren sehr effizient machen, verspricht Liebherr. Der Fahrer könne die elektronisch gesteuerte Arbeitshydraulik genau auf die Einsatzverhältnisse und auf seine Bedürfnisse abstimmen. Sie ermögliche den Entwicklern zudem, intelligente Assistenzfunktionen und Maschinensteuerungssysteme zu integrieren. Als Info- und Schaltzentrale für relevante Betriebsdaten dient ein 9"-Display. Der Bediener kann darüber einstellen und speichern, wie die Maschine beim Fahren und Lenken ansprechen soll. Mit "Liebherr Indicate" erhält der Fahrer zudem detaillierte Informationen über die absolute Längs- und Querneigung der Maschine und alle Parameter der Liebherr-Assistenzsysteme. Er kann die gewünschten Geländeparameter als Zielvorgaben am Touch-Display eingeben. Sie fließen dann in Echtzeit in die aktive Schildsteuerung ein.

Die neuen Assistenzsysteme der Planierraupen der Generation 8 haben verschiedene Stufen der Fahrerunterstützung: "Free Grade" für die aktive Schildstabilisierung beim Feinplanieren und "Definition Grade" für die automatische Schildpositionierung beim Erstellen von 2D-Flächen. Diese Liebherr-Systeme gebe es nun standardmäßig auf allen Generation-8-Planierraupen, so der Hersteller. Serienmäßig komme hierbei Liebherr-Active-Sensor-Control zur Stabilisierung aller Schildachsen zum Einsatz. Zwei unabhängige fest in die Maschine integrierte Sensorkreise (Gyro- und Trägheitssensoren) würden besonders hohe Planiergeschwindigkeiten und äußerst genaue Ergebnisse ermöglichen.

Außerdem sei mit der Option "3D Grade" eine werksmontierte GPS-Maschinensteuerung von Topcon verfügbar, vollintegriert und kalibriert im Werk. Und "Ready Kits" würden den Kunden auch weiterhin ermöglichen, die neuesten 2D- und 3D-Systeme von Trimble, Topcon und Leica nachzurüsten.

Alle Liebherr-Assistenzsysteme wurden als offene Systeme entwickelt. Dies sei in Hinblick auf die künftigen Anforderungen im modernen digitalen Baustellenmanagement geschehen, erläutert das Unternehmen. Zentrales Element der Antriebsstränge beider Generation-8-Planierraupen ist jeweils ein neu entwickelter Liebherr-Dieselmotor der EVO-Baureihe mit höherer Nennleistung als in der Vorgängergeneration: 125 kW bei der PR 726 G8 beziehungsweise 160 kW Leistung bei der PR 736 G8. Eine Kombination aus DOC (Diesel-Oxydations-Katalysator) und SCR-Filter (Selektive katalytische Reduktion und Partikelfilter) stellt die Abgasreinigung und Erfüllung der strengen Anforderungen der Abgasstufe V sicher. Der von Kunden am häufigsten gewählte Sechs-Wege-Schild ist bei beiden Maschinen nun breiter und hat mehr Fassungsvermögen. Zusätzlich gibt es für die PR 736 G8 die Varianten Brust- und Semi-U-Schild mit Kapazitäten von 4,1 bis 5,56 m³ und heckseitige Ausrüstungsoptionen für beide Generation-8-Modelle.

Im Liebherr-Fahrerstand wurde die Kabine vom Grundgerät und dem schalloptimierten Antriebsstrang vollständig entkoppelt. Es gebe weniger Vibrationen und weniger kritische Frequenzen bei den Geräuschen, verspricht Liebherr. Eine Klimaautomatik sei serienmäßig enthalten. Der Auf- und Abstieg kann beleuchtet werden. Diese Beleuchtung kann der Fahrer von außen einschalten. Zudem gibt es eine Nachlauffunktion.