Augmented Reality

Fernwartung per Datenbrille

Mit einer Datenbrille kann der Technik-Service Anleitungen geben. Foto: Plansysteme

Fester Teil des Maschinenlebenszyklus ist die Instandhaltung. Sie gewährleistet die Funktionalität und beugt teuren Stillständen vor. Doch es ist ebenfalls kostenintensiv, Service-Techniker für die Arbeit vor Ort anreisen zu lassen. Deutsche Unternehmen, die Maschinen und Anlagen exportieren, stehen zudem vor der Herausforderung, dass sie im Empfängerland keine Service-Techniker vor Ort haben.

Remote Maintenance, die Wartung aus der Ferne, hat sich in der IT-Administration bereits etabliert und wird nun zunehmend im Maschinen- und Anlagenbau ein Thema. Mit solchen Remote-Lösungen können Hersteller die Funktionalität ihrer Produkte auch fernab vom eigenen Standort gewährleisten. Ein Techniker oder Experte wird zugeschaltet und verfolgt die Wartungsarbeiten oder die Behebung von Störungen in Echtzeit über eine Kombination aus Mixed und Virtual Reality. Eine praktikable und einfache Lösung stellt dabei der Einsatz einer Augmented Reality (AR) Brille wie der HoloLens und einer Plattform wie HoloDesk-Remote dar. Augmented Reality, die sogenannte erweiterte Realität, erlaubt dabei die Anreicherung der Realität durch virtuelle Elemente. Der Träger einer AR-Brille sieht zum Beispiel sein normales Blickfeld, auf dem über die Brille zusätzliche nützliche Informationen virtuell eingeblendet werden.

Im Anwendungsfall sieht das so aus: Benötigt der Bediener der Maschine vor Ort Hilfe, setzt er die AR-Brille auf, öffnet die App und schildert dem live zugeschalteten Ansprechpartner sein Problem. Der Techniker in der Zentrale kann durch die Echtzeitdaten der Brille das Blickfeld und den Blickwinkel des Mitarbeiters vor Ort einnehmen, was die Kommunikation stark vereinfacht. Letzterer hat die Hände frei, um an der Maschine zu arbeiten. Der Techniker kann auf seinem Bildschirm Elemente der Maschine markieren, was der Mitarbeiter vor Ort über die Brille direkt am Objekt sehen kann. Außerdem ist ein schneller Zugriff auf Unterlagen, Checklisten und Handbücher gewährleistet. Der Techniker kann den Mitarbeiter bei der Fehlersuche unterstützen, indem er die Dokumente, die als Hilfestellung dienen, in der Datenbrille einblendet. Auf diese Weise macht er dem Mitarbeiter benötigte Informationen zugänglich, kann konkrete Anleitungen zur Fehlerbehebung geben und gleichzeitig überprüfen, ob sie korrekt umgesetzt werden. So werden Folgefehler vermieden. Auch die Dokumentation kann ein solches digitales Tool gewährleisten. Der Anruf und die Arbeitszeit des Technikers werden aufgezeichnet, protokolliert und für die Abrechnung in der digitalen Dokumentenablage hinterlegt. Auch bei der Inbetriebnahme von Maschinen oder Updates muss nicht zwangsläufig ein Experte des Herstellers vor Ort sein. Hier kann ebenfalls mit einer AR-Brille Live-Support geleistet und die Inbetriebnahme aus der Ferne angeleitet werden. Es ist auch denkbar, Schulungen oder die Einführung von Neukunden mit Hilfe der AR-Technologie stattfinden zu lassen.

Der Einsatz von Remote Maintenance bringt Unternehmen einige Vorteile: Reise- und Unterbringungskosten können eingespart, der Fuhrpark verkleinert, die CO2-Bilanz verbessert und damit das eigene Image geschärft werden. Die eingesparten Reisezeiten können Servicetechniker zudem mit produktiver Arbeit verbringen. Gleichzeitig erlaubt der Fernzugriff deutlich schnellere Reaktionszeiten: Die Wartezeiten auf einen Techniker entfallen, Experten können sich sofort zuschalten, sich schnell ein Bild machen und bei der Lösung des Problems assistieren. Damit sinken die Stillstandzeiten von Maschinen. Probleme können schneller behoben, neue Maschinen schneller in Betrieb genommen werden. Eine Remote-Support-Lösung erhöht damit nicht nur die Produktivität, sondern reduziert insgesamt die Notwendigkeit für den Einsatz von Fachpersonal vor Ort, da künftigen Problemen zeitnah vorgebeugt werden kann.

Mit dem besseren Service resultieren steigt die Kundenzufriedenheit und eine bessere Kundenbindung entsteht. Gleichzeitig können Hersteller ihr Profil schärfen und den After-Sales-Service als Geschäftsmodell ausbauen, digitalisieren und innovativ für die Zukunft aufstellen. Mit einer vermehrten Digitalisierung im Unternehmen lassen sich Potenziale insgesamt leichter erschließen und neue Geschäftsmodelle entwickeln.

Mit der Fernwartung kann darüber hinaus dem Problem des Fachkräftemangels begegnet werden: Das Know-how der Spezialisten steht dabei in der Breite zur Verfügung und kann von anderen, weniger Qualifizierten genutzt werden. So kann ein Wissenstransfer stattfinden und entsprechend weniger Personal ist notwendig.

Gerade die Abrechnung des Supports ist mit der Erfassung von Zeiten und Leistungen meist aufwändig. Mit einer Remote-Maintenance-Plattform werden die Calls automatisch protokolliert, was die Abrechnung deutlich vereinfacht und transparenter macht. Eine digitale Ablage stellt als Dokumentenmanagementsystem sicher, dass alle Unterlagen zentral zur Verfügung stehen. Bei Bedarf können die Anweisungen des Supports erneut eingesehen werden. Auch eine Qualitätskontrolle kann leichter erfolgen.

Für Remote Maintenance benötigen Unternehmen also eine Datenbrille wie die HoloLens. Diese Datenbrille macht es möglich, dem entfernten Experten die Sicht des Technikers vor Ort als Augmented Reality zu zeigen. Sie wird von einer Open Service Plattform wie HoloDesk.com ergänzt, die den Zusammenschluss aller Servicelieferanten und eine globale und digitale Servicedokumentation ermöglicht. Hier laufen alle relevanten Informationen zu Maschinen, Anlagen und der Historie zusammen: Baugruppenansichten, Hinweise zu Verschleißteilen, technische Dokumentationen oder Schaltpläne.

Idealerweise stammt die Lösung von einem erfahrenen Anbieter wie Plansysteme, nach eigener Aussage ein Experte im Bereich der HoloLens sowie einer der wenigen zertifizierten Microsoft Mixed Reality Partner. Remote Maintenance auf Basis von Mixed Reality erlaubt die Unterstützung des Wartungsprozesses von jedem Ort. Maschinenhersteller können damit das Knowhow ihrer Experten besser einsetzen – Reisekosten und -zeiten entfallen, die produktive Arbeit steigt und die Maschine kann unabhängig vom Standort betreut werden.

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