Technologie- und Forschungssymposium der Kalksandsteinindustrie

Experten diskutierten über Robotik und 3D-Druck

Rd. 80 Teilnehmer verfolgten die Impulsvorträge zu den Themen Industrie 4.0, Additive Fertigung, Mauerwerksroboter und Fertigmauerwerk aus Kalksandstein sowie zum Forschungsvorhaben \"Einsatz von Seilrobotern im Mauerwerksbau\". Foto: Henning Stauch/Bundesverband Kalksandsteinindustrie

Ob Automatisierung, Robotik, Additive Fertigung oder Industrie 4.0 – Welche Chancen und Herausforderungen sich aus diesen Themen für Kalksandsteinproduzenten und Zulieferbetriebe ergeben, wo die Lehre in Deutschland steht und unterstützen kann und welche praktische Erfahrungen bereits vorliegen wurde kürzlich bei einem Technologie- und Forschungssymposium der Kalksandsteinindustrie in Hannover behandelt.

Hannover (ABZ). – "Eine anwendungsnahe Umsetzung dieser Technologien ist einer der wesentlichsten Motoren zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in der produzierenden Industrie. Die Kalksandsteinindustrie greift diese Potenziale daher hier in diesem Symposium auf", sagte Bernhard Göcking, im Vorstand des Bundesverbands Kalksandsteinindustrie e. V. (BV KSI) für den Bereich Forschung zuständig, in der Eröffnungsrede des Symposiums.

Die Teilnehmer erhielten in der Veranstaltung durch Vorträge von Experten einen Einblick in diese Schlüsselbereiche. So stellte Prof. Dr. Peter Schuderer von der Hochschule Ingolstadt die Chancen und Herausforderungen von Industrie 4.0 für die Kalksandsteinindustrie vor. Dass der 3D-Druck nur ein Teil der additiven Fertigung ist und welche Möglichkeiten hier für den Bausektor infrage kommen würden, berichtete Dr. Stefan Kleszczynski von der Universität Duisburg-Essen. Prof. Dr. Eric Brehm von der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft führte die Teilnehmer anschließend gedanklich auf die Baustelle der Zukunft. Er zeigte Möglichkeiten auf, wie die Robotik künftig die Arbeiten von Maurern übernehmen könnte. Im Hinblick auf den bestehenden Fachkräftemangel könnte dieser Weg eine realistische Alternative sein. Modulares Bauen wird v. a. von der Politik in der aktuellen Wohnungsbaudiskussion häufig genannt.

Passend dazu referierte Tobias Riffel über seine Erfahrungen mit Fertigmauerwerk aus Kalksandstein. Riffel ist Geschäftsführer der Rimatem GmbH und Riffel Bau und Fertigteile GmbH. Unternehmen, die auf die Produktion von Mauerwerkstafeln und deren Anlagen spezialisiert sind.

"Die Impulsvorträge sind wichtig, um alle Teilnehmer auf einen gemeinsamen Stand zu bringen. Aber wir sind in der Kalksandsteinindustrie natürlich bereits tätig und starten nicht erst jetzt in die Zukunft. Wir beteiligen uns z. B. mit vier renommierten Partnern aus Forschung, Lehre und Industrie an einem Forschungsvorhaben zur Entwicklung von Seilrobotern für die Erstellung von Kalksandstein-Mauerwerk auf der Baustelle", sagt Jan Dietrich Radmacher, Mitglied im BV KSI-Vorstand.

Roland Boumann von der Universität Duisburg-Essen, einer der Projektpartner, gab einen Überblick über das aktuelle Forschungsvorhaben und zeigte Perspektiven für den Einsatz von Leichtbau-Seilrobotern im Bau auf.

Impulse aus den Vorträgen konnten die Teilnehmer gemeinsam mit den Experten und Referenten diskutieren. In den Bereichen Industrie 4.0, Mauerwerksroboter und Fertigmauerwerk aus Kalksandstein sahen die Teilnehmer Chancen für eine Weiterentwicklung in der Kalksandsteinindustrie und entwickelten in Workshops dazu Ideen.

"Nun gilt es, alle Ergebnisse zusammenzufassen, zu analysieren und eine Marschroute für die nächsten Jahre aufzustellen", so Roland Meißner, Geschäftsführer des BV KSI und der Forschungsvereinigung Kalk-Sand e. V. Es seien konkrete Bedarfe und Bereiche genannt worden, die über die Forschungsvereinigung Kalk-Sand e. V. weiter beleuchtet werden könnten.

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