Hoher Anteil an Recyclingmaterial im Druckbeton
Einfamilienhaus bei Neu-Ulm gedruckt
Witzighausen (ABZ). – In Witzighausen im Landkreis Neu-Ulm ist in den vergangenen Wochen ein einzigartiges Einfamilienhaus aus dem 3D-Drucker entstanden, gedruckt mit normgerechtem 3D-Recycling-Druckbeton. Das geben der Baustoffhersteller Sievert, die M3DUSA AG und der Generalunternehmer Rupp Gebäudedruck bekannt, die bei dem Projekt kooperierten.

Das Einfamilienhaus Calla, ein Entwurf der Rupp Gebäudedruck GmbH, wurde nach eigenen Angaben in den vergangenen Wochen im Sendener Ortsteil Witzighausen gedruckt. Foto: Rupp
Das "Calla" genannte Wohnhaus entstammt dem weltweit ersten Katalog für 3D-gedruckte Häuser "Ready2Print" und umfasst auf zwei Etagen insgesamt 160 Quadratmeter Wohnfläche, wie die an dem Projekt beteiligten Unternehmen mitteilen.
Das Haus bestehe aus zwei ineinander geschobenen, unterschiedlich hohen Kuben. Gedruckt wurde das Einfamilienhaus mit einem Druckkopf von M3DUSA, heißt es. Der Druckkopf kann demnach sowohl mit konventionellem Beton nach EN 206 als auch mit Recyclingbeton arbeiten. Der bei dem Projekt eingesetzte Druckbeton soll einen hohen Anteil an Sekundärrohstoffen enthalten.
"Durch die Nutzung des Potenzials verschiedener Betonarten, einschließlich kostengünstigerer Optionen, werden die Kosten für das Drucken mit Beton drastisch gesenkt", erklärt Frank Strietzel, Gründer und Senior Vice President der M3DUSA AG. Einsparungen um das Fünf- bis Zehnfache gegenüber Standarddruckverfahren seien möglich.
"Bauen muss bezahlbar bleiben und nachhaltig werden: Gebäudedruck macht es möglich. Mit diesem Projekt können wir zeigen, dass Bauen mit 3D-Gebäudedruck eine echte und langfristig auch preislich attraktive Alternative zu herkömmlichen Bauweisen ist", fügte Strietzel hinzu.
Yannick Maciejewski, Gründer und Geschäftsführer der Rupp Gebäudedruck GmbH und der M3DUSA AG, zeigte sich stolz auf das Erreichte: "Wir haben in Witzighausen gemeinsam mit unseren Partnern ein absolutes Vorzeigeobjekt realisiert, das in jedem Quadratzentimeter, bei den Baumaterialien, den eingesetzten Technologien und der verbauten Technik so nachhaltig ist, wie es nach dem heutigen Stand im 3D-Gebäudedruck möglich ist", sagte er.