BIM-Kongress

Digitalisierung erfordert eindeutiges Verständnis

In der Podiumsdiskussion sprachen Prof. Dr. Joaquín Díaz (v. l.), Christian Schlosser, Inga Stein-Barthelmes, Christian Hess, Markus Rambach und Dr. Andreas Bach darüber, wie die Umsetzung der Digitalisierung beschleunigt werden kann. Foto: Milton Arias

Gestartet mit rund 80 Teilnehmenden im Jahr 2014 ist die Veranstaltung schon lange ein Top-Branchenevent und für viele Repräsentantinnen und Repräsentanten entlang der Wertschöpfungskette des Bauens gesetzt. Über 300 Besucher waren in die Universitätsstadt gekommen, um sich über Erfahrungswerte und vor allem weitere Potenziale der Digitalisierung zu informieren. Zusätzlich gab es erneut die Möglichkeit, via Livestream am Computer teilzunehmen, sodass sich die Veranstalter über insgesamt 500 Anmeldungen freuen konnten.

Die Deutsche Bahn ist Mitorganisator und wendet die BIM-Methode bereits seit zehn Jahren an. Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung und andere präsentierten 2022 ihre ersten digital abgewickelten Infrastrukturprojekte. Steigerungsmöglichkeiten gibt es in allen Disziplinen des Infrastrukturbaus. Insbesondere die Phasen des Bauens und Betreibens können die Wertschöpfung um ein Vielfaches erhöhen. Die durchgängige Verzahnung zwischen der BIM- und der GIS-Welt, eine integrierte Datennutzung und -verwaltung aber auch neue Vertragsmodelle und eine eindeutige Standardisierung von Informationen entlang der einzelnen Leistungsphasen wurden von Vertreterinnen und Vertretern aus Lehre und Forschung, Wirtschaft und Öffentlicher Hand als interessante Ideen vorgestellt.

Die hochkarätigen und informativen Vorträge demonstrierten Möglichkeiten zur Beschleunigung des digitalen Planens, Bauens und Betreibens, gaben Beispiele zur Verbesserung der kollaborativen Zusammenarbeit in Bauprojekten und veranschaulichten, wie sich die Attraktivität der Branche vor allem für junge Menschen steigern lässt, um dem Fachkräftemangel aktiv entgegenzusteuern. Wichtige Themen waren aber auch die Dekarbonisierung des Bauens und es wurden Lösungsvorschläge aufgezeigt, wie sich die Sanierung oder Erneuerung von rund 4000 Brücken in Deutschland in der Praxis bewerkstelligen lässt. Die Digitalisierung bietet hier eine Vielzahl von Optimierungsmöglichkeiten, um Infrastrukturprojekte heute und in Zukunft schneller, wirtschaftlicher, nachhaltiger und mit weniger Personal zu realisieren.

Die Referierenden präsentierten verschiedene, moderne Technologien, wie die Drohnenbefliegung oder Künstliche Intelligenz. Allesamt Bausteine, die ihren Beitrag zu einem erfolgreichen BIM-Prozess leisten können.

Der Schlüssel zum Erfolg ist – so der Tenor – ein gemeinsames, eindeutiges Verständnis des Gesamtprozesses und der einzelnen Anwendungsfälle durch alle Beteiligten. Ein solches partnerschaftliches Miteinander erfordert unbedingt Präsenz, wie Katja Maaser von der DB Station & Service in ihrer Eröffnungsrede betonte. Diese Präsenz nutzten Organisatorinnen und Organisatoren genauso wie die zahlreichen Teilnehmenden an den beiden Konferenztagen sowie beim festlichen Konferenzdinner: Der Kongress war seit Pandemiebeginn endlich wieder geprägt durch Networking und einen interaktiven Austausch. Der Termin für den BIM-Kongress 2023 ist auch 2023 wieder für den September angesetzt. Sobald dieser final feststeht, wird es in Kürze eine weitere Information mit dem genauen Datum geben und außerdem ein Save-the-Date an alle Interessierten verschickt.

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