Innovative Plattform für Bauwirtschaft

Coreum präsentiert digitale Baustellenlösungen

Stockstadt (ABZ). – Die Bauwirtschaft befindet sich inmitten eines grundlegenden Wandels: Digitalisierte Baustellen werden präziser, effizienter und sicherer. Doch wie können Bauunternehmen diesen Fortschritt für sich nutzen?

Im Coreum werden neue Technologien nicht nur vorgestellt, sondern auch direkt ausprobiert. So stellen Besucher schnell fest, welche Lösungen sich besonders für ihre individuellen Einsätze anbieten. FOTO: Coreum

Das Coreum in Stockstadt will auch dieses Jahr wieder zusammen mit seinen Partnern Antworten liefern. Nach eigener Darstellung ist die Einrichtung in der Nähe von Frankfurt am Main eine europaweit einzigartige Plattform für Innovationen der Bauwirtschaft.

Seit 2018 kommen im Coreum Menschen zusammen, die in Bau, Umschlag und Recycling arbeiten. Hier darf jeder die neuesten Maschinen, Anbaugeräte und Technologien des jeweiligen Teilbereichs direkt vor Ort testen. Zusätzlich finden Partner, Unternehmen und Veranstalter auf 120.000 Quadratmeter alles, was man für Produktpräsentationen, Schulungen, Tagungen und Events braucht.

Im Zentrum der "Baustelle 4.0" stehen auf dem Gelände technologische Partner wie Makineo, Leica Geosystems, Sodex Innovation, xWatch, Viscan, Vemcom und KTEG. Sie präsentieren Systeme, die Arbeitsabläufe smarter machen: vom autonomen Drohnensystem über digitale Assistenzlösungen bis hin zu hochpräzisen Maschinensteuerungen. 

Im Coreum wird deutlich, wie Digitalisierung nicht nur Prozesse optimiert, sondern den aktuellen Fortschritt transparent und jederzeit einsehbar macht. Was würde es bedeuten, wenn der Bagger nicht nur gräbt, sondern gleichzeitig sein Baufenster und den gesamten Arbeitsfortschritt automatisch dokumentiert und die Daten in Echtzeit ins Büro überträgt? Der Partner Makineo soll, so die Aussage dieses Unternehmens, genau das ermöglichen. 

Mit modernster Technologie kombiniere Makineo die Leica 3D-Steuerung mit dem innovativen KTEG AutoDoku-System und soll herkömmliche Baumaschinen in intelligente, datengesteuerte Werkzeuge verwandeln. Diese Technologie soll den Bagger zum aktiven Sensor, der während der Arbeit kontinuierlich eine detaillierte 3D-Punktwolke des Bauprojekts erstellt, verwandeln. 

GPS-gestützte Systeme sollen dabei für eine zentimetergenaue Positionierung sorgen, während integrierte Sensoren, LiDAR-Laserscanner und Kameras präzise Informationen über Tiefen, Volumen und Materialmengen erfassen sollen. So entstünden in Echtzeit umfassende Datensätze, die direkt in die Cloud und ins Büro übertragen werden könnten. Apropos unwegsames Gelände: Das soll, so ein Sprecher des Coreum, das optimale Einsatzgebiet für das DJI Dock 2 von Viscan sein. Das autonome Drohnensystem fliege Baustellen völlig selbstständig ab, vermesse automatisch und liefere so präzise Echtzeitdaten.

Wettergeschehnisse und Umgebungsbedingungen würden dabei kontinuierlich überwacht, um den richtigen Zeitpunkt für die Drohnenflüge zu bestimmen. Auf Großbaustellen mit mehreren Bauabschnitten behielten Projektleiter durch die Drohnendaten so jederzeit den Überblick. Fortschritte, Abweichungen vom Plan und potenzielle Probleme ließen sich, so sagt es zumindest Viscan, auf diese Weise frühzeitig erkennen – ohne ständig vor Ort sein zu müssen. Die wetterfeste Basisstation schütze die Drohne in rauen Umgebungen, lade sie automatisch auf und halte sie einsatzbereit. Durch diese Lösung würden Bauleiter und Poliere unterstützt, kritische Phasen des Bauprozesses zu überwachen und potenzielle Fehlerquellen frühzeitig zu erkennen.

Die automatisch generierten Daten ermöglichten dann eine lückenlose Dokumentation und würden den Bedarf an zusätzlichen Vermessungsteams reduzieren.

Besucher des Coreum könnten diese Technologien das gesamte Jahr über live erleben – sie können die Systeme in Aktion sehen, testen und aus erster Hand erfahren, wie digitale Prozesse den Baustellenalltag revolutionieren. Coreum-Partner Makineo präsentiere sich als der kompetente Partner für digitale Systemlösungen, der moderne Bauprozesse optimiert und Unternehmen den Weg in eine effiziente, datengetriebene Zukunft ebne, sagt zumindest das Coreum.

Dennoch könne die Vielzahl an Technologien und Systemen zunächst überwältigen. Genau hier wollen die Experten im Coreum ansetzen – mit speziell eingerichteten Aktionsflächen. Hier können Maschinen und Technologien unter realen Baustellenbedingungen erprobt werden. Gemeinsam mit einem Bauunternehmen wurde hier die Fläche für einen Infrastrukturbau geplant, auf der Kabel verlegt, Schächte eingebracht und verschiedene Bodenbeläge verarbeitet werden, um praxisnahe Einsatzszenarien realitätsnah zu simulieren. 

Im Coreum testen Besucher unter fachkundiger Anleitung die neuesten Lösungen selbst, verknüpfen unterschiedliche Technologien miteinander und erleben direkt, wie sie sich in den eigenen Arbeitsalltag integrieren lassen. Und für einen weiteren Einstieg bietet die Coreum Akademie mit ihrem aktuellen Programm.